Lea Schüller jubelt

DFB-Pokal der Frauen Dreimal Schüller - Bayern holen sich auch den Pokal

Stand: 01.05.2025 20:01 Uhr

Klare Sache für die Fußballerinnen des FC Bayern im DFB-Pokalendspiel: Vor ausverkauftem Haus in Köln-Müngersdorf besiegte der deutsche Meister Werder Bremen deutlich mit 4:2 (2:1). Dreifache Torschützin vor über 45.000 Zuschauern: Nationalspielerin Lea Schüller.

"Es war ein überragendes Spiel", jubelte nach Abpfiff Schüller vor dem ARD-Mikrofon. "Heute werden wir richtig feiern", kündigte die 27-Jährige an. Werder-Trainer Thomas Horsch meinte: "Wir haben es dem großen Favoriten FC Bayern schwer gemacht. Daher überwiegt trotz der Niederlage heute der Stolz."

Bayern-Trainer Alexander Straus, der den FC Bayern ebenso verlassen wird wie Horsch den SV Werder, jubelte: "Die Mädels haben es heute super gemacht, ich bin stolz und glücklich." Bayern-Managerin Bianca Rech ergänzte: "Das ist heute mit dem Double ein historischer Moment für uns als FC Bayern. Ein Riesen-Kompliment an alle, die dazu beigetragen haben."

Schüller nach Double-Sieg - "Heute wird gefeiert"

Sportschau, 01.05.2025 19:26 Uhr

Nach zehn Titeln in Folge - Wolfsburg wird entthront

DFB-Pokalendspiel in Köln - und der VfL Wolfsburg ist nicht dabei. Das ist ein durchaus ungewöhnliches Szenario im deutschen Frauenfußball, denn die "Wölfinnen" gewannen zuletzt zehn Pokaltitel in Folge. Fest stand also schon vor Anpfiff im Köln-Müngersdorfer Stadion: Es wird einen neuen Titelträger geben.

Und auch klar: Alles andere als der insgesamt zweite Pokaltitel für die Münchnerinnen (nach 2012) wäre eine faustdicke Überraschung. Schließlich dominierten die Bayern-Spielerinnen die Bundesliga-Saison und stehen schon als Meister fest. Werder Bremen hingegen hat sich im Mittelfeld der Bundesliga etablieren können - bekam mit der Abstiegsfrage genauso wenig zu tun wie mit dem Kampf um die vorderen Plätze.

Bayern-Stars übernehmen die Initiative

Der FC Bayern ging vor ausverkauftem Haus also als Top-Favorit ins Match und hatte mit dieser Rolle auch gar keine Probleme. Das Team, mit Starspielerinnen wie Pernille Harder, Lea Schüller, Klara Bühl und Giulia Gwinn bestens besetzt, übernahm auch gleich die Spielkontrolle. Und feierte bei strahlendem Sonnenschein schon bald den ersten Treffer.

Ganze sechs Minuten waren absolviert, da setzte sich Gwinn auf der rechten Außenbahn durch. Ihre Flanke rutschte ab, prallte gegen das rechte Tordreieck, von wo aus der Ball auf den Kopf von Lea Schüller segelte. Und so etwas lässt sich die Nationalspielerin natürlich nicht nehmen. Aus zwölf Metern köpfte sie souverän ein zum 1:0.

Torreiches Pokalfinale zwischen Bayern und Bremen - die Tore

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Bayern-Chancen im Minutentakt

Der Weg für die Münchnerinnen war früh geebnet und die Bayern-Spielerinnen ließen auch in der Folge keinen Zweifel an ihren Ambitionen: An diesem Tag würden sie sich hier nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Ball und Gegenspielerinnen wurden laufen gelassen, es ergaben sich Torchancen en masse.

In der 13. Minute verpasste Gwinn völlig freistehend zwölf Meter vor dem Tor das 2:0, als sie die Kugel überhastet über die Querlatte donnerte. Vier Minuten später scheiterte Schüller mit ihrem zu schwachen Schuss an Werders Torfrau Livia Peng. Den abprallenden Ball setzte Harder per Kopf über das Tor.

Simon frei - Bayern erzielt das 2:0

Chancenwucher der Münchnerinnen, die aber doch recht bald das 2:0 nachlegten: Jovana Damnjanović zog über rechts bis an den Strafraum, ehe sie auf Klara Bühl durchsteckte. Die lief bis auf die Grundlinie, legte gekonnt zurück zu Carolin Simon, die völlig ungedeckt keine Mühe hatte, aus elf Metern zum 2:0 zu vollstrecken.

Die Chancen häuften sich auch im Anschluss weiter, doch im Gefühl dieser klaren Sache ließen die Favoritinnen aus dem Süden der Republik so allerlei leichtfertig liegen.

Das Finale zwischen dem FC Bayern München und Werder Bremen im Re-Live

Sportschau, 01.05.2025 19:14 Uhr

Schlendrian führt zum Anschlusstor

Der Schlendrian der Bayern führte sogar zu einer exzellenten Konterchance für Bremen: Tuana Mahmoud bekam auf ihrer rechten Seite ganz viel Platz geschenkt und wurde nicht angegriffen. Sie verzögerte, legte dann maßgerecht auf für Rieke Dieckmann, die mit aufrückte und mit einem strammen Schuss aus 13 Metern zum 2:1 verkürzte. Ein total erstaunlicher, weil vom Spielverlauf her nicht zu erwartender Gegentreffer für die Münchnerinnen.

Trainer Alexander Straus - "Ich bin sehr stolz"

Sportschau, 01.05.2025 19:54 Uhr

Würde diese Partie tatsächlich noch einmal spannend werden? Zumindest versuchten die Bremerinnen im zweiten Abschnitt etwas mehr nach vorn zu spielen. Die dicken Chancen lagen aber weiter bei den Bayern. Klara Bühl hätte in der 55. Minute eigentlich das 3:1 machen müssen, als sie mit Ball von links nach innen zog, 15 Meter vor dem Tor aber eine Gegenspielerin anschoss. Sieben Minuten später verpasste Pernille Harder, als sie 13 Meter vor dem Tor völlig blank abziehen konnte, aber Keeperin Peng anschoss.

Schüller trifft wunderschön und doppelt

Lea Schüller musste es also machen. In der 65. Minute flankte Sarah Zadrazil butterweich von links und Schüller stieg im Zentrum am höchsten - wunderschön köpfte sie ein zum 3:1.

Die 27-Jährige hatte nun Geschmack gefunden und setzte noch einen drauf. Von halblinks drang sie in der 79. Minute in den Strafraum ein und schlenzte die Kugel sehenswert zum 4:1 ins Netz. Das war natürlich die endgültige Entscheidung - die Bayern hatten ihr angestrebtes Double in der Tasche. Auch wenn Larissa Mühlhaus mit einem tollen Freistoß aus 20 Metern in der Nachspielzeit noch für das 4:2 sorgte.